Hermann-von-Vultée-Weg, 35041 Marburg

Um 1235 stand in Elnhausen eine kleine Kapelle. Sie diente Pilgern auf ihrem Weg zu größeren Wallfahrtsorten zur Andacht und stillen Einkehr. Patrone der Elnhäuser Kirche waren die Herren von Weitershausen, die Schenke zu Schweinsberg und der Deutsche Orden.

Lange war der ursprüngliche Name der Elnhäuser unbekannt. Eine Urkunde aus dem Jahr 1383 zeigt jedoch auf dem Siegel des Pfarramtes die Heilige Margarete, den Drachen tötend, und weist die Kirche demnach als Margaretenkirche aus.

Diese Kappelle, mit den Jahren baufällig und zu klein geworden, wurde im Jahr 1741 abgebrochen. 1742 wurde der Grundstein zu einem neuen Gotteshaus gelegt, das 1746 vollendet war.

Der um die Kirche gelegene Totenhof wurde 1823 in das Oberdorf verlegt. Die Fertigstellung des ältesten Teils des heutigen Friedhofs erfolgte 1851. 1877 konnte die neue Orgel eingeweiht werden. 1905 wurde das Innere der Kirche umgebaut, die Ostempore entfernt und die Kanzel verlegt. 1955 erfuhr die Kirche eine erneute Renovierung.

Mittelpunkt der Kirche ist heute neben dem Steinaltar das großflächige Wandbild des Künstlers Erhardt Jakobus Klonk aus dem Jahr 1972.

Ursprünglich war Klonk für die Neugestaltung eines Kirchenfensters im Altarraum vorgesehen, das seit 1937 hinter einem Jesusbild des Elnhäuser Malers Karl Müller verborgen war. Klonk riet jedoch, dass Fenster zuzumauern, um so eine neue Fläche für den Altarraum zu schaffen. Heute hängt das Jesusbild von Müller im Aufgang zur Empore und Klonk wurde zur Realisierung seines ersten Freskos motiviert. Auf 20 cm Feuchtputz arbeitete er sich, gemeinsam mit seinem Putzer Egon Damm, Quadratmeterweise von oben links auf der Wand vor. Die Wahl dieser ihm noch unvertrauten Technik hatte zur Folge, dass die Farben bis heute – wider Erwarten – kaum verblasst sind.

In zwei parallelen Erzählsträngen malte er „Die Gemeinde auf dem Weg zu ihrer Mitte“, so die Kirchenchronik – oder schlicht: „Das Paradies“ wie Klonk heute selber sagt.

Gemalt sind Stationen der Menschen in der Geschichte Israels und der Geschichte Jesu, aktualisiert mit Motiven der Gegenwart: Arbeit, Beruf, Krieg und Frieden und Erlösung. Das Bild ist von oben nach unten zu lesen (oben Altes Testament, unten Neues Testament). Zentrale Gottesbegegnungen liegen sich gegenüber (Drei Männer in Mamre/Abendmahl; Dornbusch/Taufe).

Geprägt von der Offenbarung steht im Zentrum das Lamm und das Licht für die Kraft des Reiches Gottes. Die Mitte umrahmen stilisierte, Frucht tragende Bäume des Lebens, die am Ufer des lebendigen Wasser stehen (Offb. 22). Der gewählte Grünton in Anlehnung an das Paradies setzt sich im Anstrich des Kircheninnenraums fort.

Im Zuge der Neugestaltung wurden Anfang der 1970er Jahre auch die Orgel aus dem Jahre 1877 renoviert, sowie weitere Maßnahmen im Außenbereich vorgenommen. Im Jahr 1993 feierte die Kirche ihr 250. Jubiläum.

Die Geschichte zu den Orgeln und Glocken der Elnhäuser Kirche hat jüngst Dr. Bodo Willmann historisch aufgearbeitet. Das Heft wurde unter dem Tiel "Klingende Kirche" als Sonderdruck zum Kirchenbrief (Ausgabe 3/2014) veröffentlicht.

Wehrshäuser Straße,

35041 Marburg

Die Marien-Kirche zu Wehrshausen gilt als beliebte Traukirche und wird auch von Festgemeinden von außerhalb genutzt. 

Die Marien-Kirche ist geöffnet und lädt zum Verweilen ein!

Wer nach Wehrshausen kommt, dem fällt die zentral gelegene Marien-Kirche ins Auge. In der Regel zweiwöchentlich trifft sich in ihr die Gemeinde zum Gottesdienst. Und das schon seit Jahrhunderten. Hinzu kommen zahlreiche Festgemeinden von außerhalb, welche die heimelige Atmosphäre dieser Kirche für ihre Feste des Lebens suchen.

Am 28.04.1339 wurde die Marien-Kirche durch Ritter Werner Döring und seine Frau Mechthild von Gambach gestiftet. Sie diente einst als Wallfahrts-Kapelle für Pilger auf ihrem Weg zur Elisabeth-Kirche nach Marburg. Zu dieser Zeit war die Kirchengemeinde noch nach Michelbach eingepfarrt. Mit der Errichtung eines Hauptaltars kam es ab 1358 in Wehrshausen vermehrt zu Wallfahrten zu dem in dem Schrein des Altars aufgestellten Gnadenbild.

Eine Wallfahrt findet sich erstmals belegt im Jahre 1474. Landgraf Heinrich III. von Hessen veranlasste diese Prozession mit dem heiligen Sakrament von Marburg nach Wehrshausen, um für einen Sieg in der Neusser Fehde zu bitten.

1475 ermöglichte der Landgraf die Erweiterung des Baus. Die Baunaht zum Kirchenschiff ist heute noch gut zu erkennen. Die Kapelle wurde vermutlich um den heutigen Chor erweitert. Auf dem Schlussstein des Gewölbes sind das landgräfliche Wappen und die Jahreszahl angebracht. Ein zweiter Altar wurde errichtet und Zudem erhielt die Kirche zwei Holzstatuen des berühmten Holzschnitzers Ludwig Juppe. Die „Heilige Anna“ (1520/24) und die „Wehrshäuser Madonna“ (1523) wurden 1853 an die Elisabethkirche verkauft. Heute sind sie im Besitz des Marburger Universitätsmuseums.

Eine solche Kirche war ein Reichtum für die damals rund dreißig Bewohner von Wehrshausen. Nach kurzer Zugehörigkeit zur Pfarrkirche St.-Marien in Marburg wurde Wehrshauen im 16. Jahrhundert mit dem Ev.-.Luth. Pfarramt Elnhausen verbunden. Mit Elnhausen und Dagobertshausen bildet die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Wehrshausen seither ein historisch gewachsenes Kirchspiel. Es gehört heute zum Kirchenkreis Marburg im Sprengel Waldeck-Marburg der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

Dilschhäuser Str. 3,

35075 Gladenbach

Friede sei mit Euch! - So steht es über dem Eingangsportal und gilt für alle, die die Kirche betreten. Herzlich willkommen in unserer schönen, alten Dorfkirche!

Hier einige Informationen:
Die Kirche Weitershausen wurde um 1238 erbaut, stammt also aus spätromanischer Zeit. Es ist die gleiche Zeit, in der der Bau der Elisabethkirche in Marburg begann, die allerdings ein zu der damaligen Zeit modernes, nämlich gotisches Bauwerk wurde.

Die ursprüngliche Kirche ist mehr zu erahnen, als zu sehen, denn im Jahr 1700 wurde die zerstörte Kirche teilweise abgerissen, repariert und erweitert. An der südlichen Wand (Richtung Dorfstraße) erkennt man
von außen ein vermauertes Portal, das darauf hinweist, dass die Kirche früher anders angeordnet war. Auch im Chorraum links entdeckt man
sehr unaufdringlich eine Sakramentsnische aus spätgotischer Zeit (erkennbar am Spitzbogen), die darauf schließen lässt, dass man sich die ursprüngliche Kirche anders vorstellen muss. Denn an der Stelle, wo sie sich in der heutigen Kirche befindet, ist sie bedeutungslos geworden.

Um 1700 wurde eine Flachdecke eingesetzt, da die Gewölbe zerstört waren und die obere Hälfte des westlichen Teils der Kirche in Fachwerk ergänzt. Von außen an der Nordseite der Kirche sieht man die seltene gebogene Form der Streben- eine besondere Form des sog. Hessischen Mannes.

Im Inneren der Kirche fallen die Malereien an den Empore auf. Auf der linken Seite sind die 12 Apostel mit ihren Attributen dargestellt.

Die Orgel stammt aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Um 1910 wurde sie von joh. Eifert, dem Neffen des renommierten Orgelbaumeisters Adam Eifert in Stadtilm/ Thüringen gebaut, der dessen Art und Charakter der Instrumente weiterführte. Zwischen 1871 und 1936 entstanden in der Orgelwerkstatt 182 Orgeln. Die schlichte einmanualige Weitershäuser Orgel zählt als ihr 165. Opus.

Drei Glocken hängen in dem als Glockenturm ausgebauten Dachreiter. Die beiden ältesten wurden im Zusammenhang mit der Sanierung der Holzkonstruktion im Jahr 2011 restauriert.
Die jüngste stammt aus dem jahr 1964 und wurde von dem damaligen Pfarrer Max Noack zusammen mit seiner Ehefrau Gertrud und dem Ehepaar Rüdiger und Gisela König gestiftet. Sie heißt ,,Hosianna" und weist in ihrer Inschrift auf ROm 12,12 hin: ,,Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet!"

Die Evangelische Kirchengemeinde Weitershausen- Dilschhausen, zu der auch das Dorf Nesselbrunn gehört, wurde am 1.1.2014 aus den bis dahin eigenständigen Kirchengemeinden vereinigt, hat etwa 450 Gemeindeglieder und bildet mit den Gemeinden Elnhausen und Wehrshausen das Kirchspiel Elnhausen-Weitershausen.

Calderner Str. 1,

35041 Marburg

Bei der Dilschhäuser Kirche handelt es sich um eine spätromanische Chorturmkirche aus Bruchstein, welche im 13. Jhd. erbaut wurde - etwa zeitgleich mit der Elisabethkirche in Marburg - und als ehemalige Wehrkirche gilt.

Der Turm über dem Chorraum, dessen
Mauerwerk eine Wandstärke von etwa
1,25 m hat, konnte als Zufluchtsort genutzt werden. Nur über eine Leiter, die zu einer engen, heute vermauerten Pforte in der Ostwand führte, hatte man Zugang zum Turm. Im Notfall konnte diese Leiter eingezogen werden und der Turm bot somit Schutz in Gefahrenzeiten.

In der Chronik der Pfarrei Michelbach - zu der das Unterdorf Dilschhausen bis 1816 eingepfarrt war - steht geschrieben, dass die Kirche dem heiligen Antonius geweiht war. Bis ins 18. Jhd. wurde am Antoniustag
(17. Januar) dort Gottesdienst gefeiert.

Fotoaufnahmen vor 1920 zeigen, dass das Kirchengebäude ursprünglich von außen verputzt und weiß gekalkt war.

Im 17. Jhd. wurde die aus Holz gezimmerte und verschieferte Glockenstube aufgesetzt.
Die heute dort befindlichen beiden
Stahlglocken wurden nach dem Ersten
Weltkrieg gegossen, nachdem deren
Vorgängerinnen (aus dem 19. Jhd.) zu
Kriegszwecken konfisziert und
eingeschmolzen wurden.

An der Kanzel kann man drei Seraphim erkennen. Dies sind Engelsdarstellungen mit vier Flügeln, zwei davon ausgebreitet
und zwei, um sich zu verhüllen.

Besonderer Blickfang ist das Fenster hinter dem Altar. Hierbei handelt es sich um ein Pfingstfenster, welches vom Maler und Glaskünstler Erhardt Jakobus Klonk aus dem Jahr 1997 stammt und das Motiv der Taube als Symbol für das Hinabsteigen des Heiligen Geistes zeigt.

Die Kirche Dilschhausen wurde in 2023 zur Pilgerkirche ernannt und liegt am Elisabethpfad.